
Licht und Schatten in Güstrow


Licht und Schatten in Güstrow
Eigentlich war der Plan klar: Beim Budenzauber in Güstrow wollten die Hennigsdorfer Jungs endlich die ersten positiven Ausrufezeichen in der Halle setzen. Eigentlich! Doch noch bevor der erste Ball rollte, musste das Team zwei bittere Spielerausfälle verkraften – ein schwerer Schlag, der den ohnehin langen Turniertag von Beginn an überschattete.
Mit nur sieben Spielern im Gepäck machte man sich auf den Weg in die Kreisstadt nach Mecklenburg-Vorpommern. Dort wartete ein hochkarätig besetztes Teilnehmerfeld mit Hansa Rostock (U11), Grün-Weiß Rehfelde, dem BFC Dynamo (U11), den Reinickendorfer Füchsen, dem 1. FC Neubrandenburg und dem Gastgeber Güstrower SC 09. Keine leichte Aufgabe – schon gar nicht unter diesen Voraussetzungen.
Das Auftaktspiel gegen den Gastgeber wurde schnell zum Weckruf. Die Hennigsdorfer wirkten müde, gehemmt und nicht richtig bei der Sache. Ob es die frühe Uhrzeit, die weite Anreise oder die fehlenden Mitspieler waren – die Jungs fanden überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel. Fehler reihten sich an Fehler, während der Güstrower SC konsequent zuschlug. Am Ende stand ein schmerzhaftes 0:4. Ein Ergebnis, das weh tat und deutlich machte: So darf man sich nicht präsentieren.
Im zweiten Spiel folgte zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer. Endlich zappelte der Ball im gegnerischen Netz, endlich durften die Hennigsdorfer jubeln. Doch die Freude währte nur kurz. Zu wenig Bewegung, zu wenig Ideen und zu wenig Durchschlagskraft sorgten dafür, dass auch diese Partie gegen Grün-Weiß Rehfelde mit 2:3 verloren ging. Wieder knapp – und wieder unnötig.
Gegen die spielstarke U11 von Hansa Rostock im dritten Spiel hoffte man auf eine Reaktion, doch auch hier blieb die Mannschaft unter ihren Möglichkeiten. Zwar zeigte man Moral und erzielte erneut Treffer, doch in den entscheidenden Momenten fehlte die letzte Konsequenz. Am Ende musste man sich erneut mit 2:3 geschlagen geben. Drei Spiele, drei Niederlagen – die Köpfe gingen langsam nach unten.
Das vierte Spiel gegen die Reinickendorfer Füchse brachte dann endlich das, was man sich von Beginn an gewünscht hatte: Kampf, Leidenschaft und Teamgeist. Die Jungs warfen alles in die Waagschale, verteidigten geschlossen und kämpften um jeden Ball. Doch das Hallenfußball-Schicksal meinte es an diesem Tag nicht gut: Ein einziger kleiner Fehler reichte aus, um die Partie mit 0:1 zu verlieren. Bitter – denn diese Niederlage wäre absolut vermeidbar gewesen.
Es sah alles nach einem rabenschwarzen Turniertag aus. Doch genau in diesem Moment zeigte die Mannschaft Charakter. Anstatt aufzugeben, stemmten sich die Hennigsdorfer gegen das drohende Ende ohne Erfolgserlebnis. Gegen den 1. FC Neubrandenburg platzte dann endlich der Knoten: Mit Spielfreude, Mut und Entschlossenheit gelang ein überzeugender 3:0-Sieg – die Erleichterung war förmlich spürbar.
Beflügelt von diesem Erfolg entwickelte sich im letzten Turnierspiel gegen den BFC Dynamo (U11) ein echter Krimi. Es wurde gekämpft, gerannt und gefightet, als gäbe es kein Morgen. Jeder Spieler ging an seine Grenzen – und darüber hinaus. Am Ende belohnte sich das Team mit einem umjubelten 3:2-Sieg, der noch einmal zeigte, welches Potenzial in dieser Mannschaft steckt.
Trotz des starken Schlussspurts reichten die beiden Siege nicht mehr aus, um im Gesamtklassement weiter nach oben zu klettern. Platz 6 stand am Ende auf der Anzeigetafel – ein Ergebnis, das den Tag gut widerspiegelt: viel Licht, aber eben auch viel Schatten.
Nun gilt es für Trainerteam und Mannschaft, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die Qualität aus der starken Hinrunde in der Landesliga ist zweifellos vorhanden – jetzt muss sie auch in der Halle abgerufen werden. Die nächste Chance wartet bereits am kommenden Sonntag beim Doppelturnier von TEBE Berlin. Und eines ist sicher: Wir fangen wieder bei Null an.



